Dienstag, 23. Oktober 2012

WASSERKRAFT

Die Mur droht endgültig zum Spielball der verfehlten Energiepolitik zu werden: um das geplante Ausleitungskraftwerk Kendlbruck ist ein wildes Taktieren zwischen ÖVP und SPÖ ausgebrochen, ein richtiger Phrasen-Wettlauf um angeblichen Klimaschutz, langfristige Arbeitsplätze, unberührte Natur und die ewige Liebe zum Lungau. So konsequent und überladen mit ökologischer Unbedarftheit, als wollte diese Landesregierung mit vereinten Kräften noch einmal beweisen, wieviel Schaden man innerhalb einer Legislaturperiode im Umweltbereich anrichten kann. DAS aber dafür NACHHALTIG.

Sonntag, 14. Oktober 2012

DICKE LUFT

Salzburgs Luftgüte ist alles andere als bio. Zuviel Stickstoffdioxid N2O und zuviel Feinstaub PM10 schaden der Gesundheit und belasten vorallem sensible Bevölkerungsgruppen wie Kinder, ältere und kranke Menschen. - Vor kurzem haben wir Grüne scharf kritisiert, dass Salzburg bei der EU-Kommission um Verlängerung einer Ausnahmefrist für die Einhaltung der Grenzwerte bei N2O angesucht hat. Die EU hat das Ansuchen abgelehnt und Salzburg ist jetzt ordentlich unter Zugzwang geraten, endlich wirksamere Maßnahmen gegen die dicke Luft zu setzen. Der steigende Verkehr ist auch hier Hauptverursacher der Luftbelastung und die heutige ORF-Ankündigung von LR Blachfellner, Fahrverbote und Umweltzonen zu verordnen, kann ich nur uneingeschränkt befürworten. Es ist höchste Zeit zu handeln.

Samstag, 30. Juni 2012

BULB FICTION

Nach "Plastic Planet" war ich gespannt, wie sich der Dokumentarfilm "Bulb Fiction" mit dem Thema Energiesparlampen auseinandersetzt. In Zeiten wachsender Vertrauenskrisen auf allen Ebenen ist es zulässig und erwünscht, auch sogenannte umweltfreundliche Maßnahmen kritisch zu hinterfragen. Werbeschwindel und Greenwashing finden statt, von der gesunden Milchschnitte bis zum Wasserkraftwerk bekommt alles ein Öko-Mascherl, als wäre jetzt jedes Produkt im Einklang mit der Natur. Da ist das Misstrauen schnell geweckt, wenn am Beispiel Energiesparlampe die Quecksilbergefahr mit EU-Verschwörungstheorien und abfallwirtschaftlichen Missständen kombiniert wird. Etwas zu einfach werden beachtliche Mängel bei Produktion und Entsorgung der Energiesparlampe "umgehängt", als gäbe es nicht seit Jahrzehnten dieselben Probleme bei Neonröhren und anderen schwermetallhaltigen Produkten.
Wer auf konkrete Lösungen wartet, wird enttäuscht sein. Dass sich geringe Rücklaufquoten schlagartig mit einem Pfandsystem steuern lassen, bleibt ebenso unerwähnt wie das komplette Thema der LED-Technologie.
Bulb Fiction schießt weit über das Ziel hinaus und spielt gekonnt mit den Mitteln der Verunsicherung: kranke Kinder, geheime Akten, Missstände. Der Fokus auf die Energiesparlampe blendet aus, dass wir täglich von zahlreichen Problemprodukten umgeben sind, die neben Quecksilber auch Blei, Cadmium und andere hochgiftige Substanzen enthalten. So verdichtet sich die Botschaft des Films schließlich zum Kampf für die gute alte Glühbirne, in Form der neuen "Heatballs".
Bulb Fiction, in Wahrheit eine Persiflage, und wir haben es erst am Schluss gemerkt?

Sonntag, 17. Juni 2012

NICHT UMWELTVERTRÄGLICH

Der unabhängige Umweltsenat in Wien hat die höchst umstrittene Skigebietserweiterung Piesendorf-Hochsonnberg als nicht umweltverträglich eingestuft und die Bewilligung versagt. Im Mittelpunkt dieser Entscheidung steht die Frage der "Interessensabwägung", ob vielfältige, schwerwiegende Eingriffe in Landschaft und sensible Ökosysteme durch wirtschaftliche Interessen überwogen werden können. Der Umweltsenat bemängelte zum einen die niedrige Höhenlage der geplanten Abfahrten und deren Süd-West-Lage, die eine durchgehende und aufwändige künstliche Beschneiung erforderlich machten. Weiters würden landesweit geltende Richtwerte für die Pistenbreite im überwiegenden Teil des Projektes nicht eingehalten und die Skigebietserweiterung würde zu keiner Attraktivierung eines hochgelegenen Skigebietes führen.
Insgesamt kam der Umweltsenat zum Ergebnis, dass der behauptete Nutzen des geplanten Projektes erhebliche Schwächen aufweisen und in keinem Verhältnis zum dauerhaften und vollständigen Verlust von Lebensräumen streng geschützer Tier- und Pflanzenarten stehen würde.
Ein rechtlich und fachlich höchst lesenswerter Bescheid.
BESCHEID-HOCHSONNBERG-UMWELTSENAT-vom-12-06-2012 (pdf, 466 KB)

Freitag, 11. Mai 2012

LEBENSADER MUR

Unter dem Vorwand des Klimaschutzes läuft derzeit ein Großangriff der Energiekonzerne auf unsere wertvollsten Flüsse, Salzach und Mur. Mit groß angelegten PR-Kampagnen wird den Menschen das Märchen von der Öko-Wasserkraft im wahrsten Sinne des Wortes auf's Aug' gedrückt: massenhaft Inserate im 4-Farben-Druck, dazu ein Werbe-Stadtbus im "Wasserkraft-Design", alles öko? Aber dann gibt es die rebellischen Lungauer, die ihre Mur nicht einfach in einem Ausleitungsrohr verschwinden lassen wollen. Wer den Fluss kennt und dort lebt, der lässt sich offenbar von Öko-Phrasen nicht beeindrucken. Mehr als 6000 UnterstützerInnen hat die Petition für den Schutz der Mur bereits, unter Ihnen auch zwei der ganz großen Ökopioniere - Prof. Eberhard Stüber und Prof. Bernd Lötsch. Sie sprechen vom steigenden Wert des fließenden Wassers und von der Kraft eines Wildflusses. Es sind die Ressourcen des Lebens und der Zukunft, die wir den Kraftwerksplänen der Stromlobby nicht überlassen dürfen. Deshalb ist es höchst an der Zeit, auf die Barrikaden zu steigen und die weitere Zerstörung unserer Flüsse, unserer Lebensadern zu stoppen.

Dienstag, 17. April 2012

ATOMSTROM-IMPORTE

Österreich soll ab 2015 atomstromfrei sein. Österreichs Energieversorger verpflichten sich freiwillig, keinen Atomstrom mehr zu liefern: an Haushaltskunden ab Ende 2013 und an Industriekunden ab Ende 2015. Damit soll der Import von Graustrom - dem Strom unbekannter Herkunft mit einem Atomstromanteil von 26% - endgültig gestoppt werden. Davon ausgenommen sind dann nur ausländische Direkt-Strombezüge von Unternehmen - hier wird abzuwarten sein, ob Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung sich zu einem deutlichen Antiatom-Appell an ihre Mitglieder aufschwingen können.
Nach wie vor offen bleibt jedoch die heikle Frage des Stromhandels, der bei der Salzburg AG immerhin das vierfache Volumen des Eigenvertriebs ausmacht. Glaubwürdige Energiepolitik wird ihre eigenen öffentlichen (!) Energieversorger in die Pflicht nehmen müssen. Dieser lukrative Stromhandel muss nicht nur transparent sondern vorallem atomstromfrei werden.

Donnerstag, 16. Februar 2012

TOMATEN

Wer sich über Klimaschutz, gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit Gedanken macht, landet früher oder später beim Thema Tomaten: welche Tomaten sind zu welcher Jahreszeit "ökologisch korrekt", also nicht mit CO2-Klimarucksack aufgrund beheizter Glashausaufzucht, Düngemitteln oder Flugtransport belastet? Da wird die Tomate dann wieder zum raren Saisongemüse, dafür aber mit unvergleichlich besserem Geschmack. Wer sich das zu schätzen weiß, wird auf Balkon oder Terrasse einen geschützen Winkel suchen, um dort die ersten Versuche mit selbstgezogenen Tomaten zu wagen. Für alle Tomatenfreunde beginnt das Gartenjahr mit der ersten Aussaat am Fensterbrett, oder - wie für mich - mit dem Kauf von Jungpflanzen alter und seltener Sorten auf dem alljährlichen Pflanzenmarkt von Arche Noah. Und wer sich den Tomaten mit ganzer Leidenschaft widmet, der widmet ihnen sogar eine ganze Website. Absolut lesenswert: www.tomatl.net

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