Samstag, 30. Juni 2012

BULB FICTION

Nach "Plastic Planet" war ich gespannt, wie sich der Dokumentarfilm "Bulb Fiction" mit dem Thema Energiesparlampen auseinandersetzt. In Zeiten wachsender Vertrauenskrisen auf allen Ebenen ist es zulässig und erwünscht, auch sogenannte umweltfreundliche Maßnahmen kritisch zu hinterfragen. Werbeschwindel und Greenwashing finden statt, von der gesunden Milchschnitte bis zum Wasserkraftwerk bekommt alles ein Öko-Mascherl, als wäre jetzt jedes Produkt im Einklang mit der Natur. Da ist das Misstrauen schnell geweckt, wenn am Beispiel Energiesparlampe die Quecksilbergefahr mit EU-Verschwörungstheorien und abfallwirtschaftlichen Missständen kombiniert wird. Etwas zu einfach werden beachtliche Mängel bei Produktion und Entsorgung der Energiesparlampe "umgehängt", als gäbe es nicht seit Jahrzehnten dieselben Probleme bei Neonröhren und anderen schwermetallhaltigen Produkten.
Wer auf konkrete Lösungen wartet, wird enttäuscht sein. Dass sich geringe Rücklaufquoten schlagartig mit einem Pfandsystem steuern lassen, bleibt ebenso unerwähnt wie das komplette Thema der LED-Technologie.
Bulb Fiction schießt weit über das Ziel hinaus und spielt gekonnt mit den Mitteln der Verunsicherung: kranke Kinder, geheime Akten, Missstände. Der Fokus auf die Energiesparlampe blendet aus, dass wir täglich von zahlreichen Problemprodukten umgeben sind, die neben Quecksilber auch Blei, Cadmium und andere hochgiftige Substanzen enthalten. So verdichtet sich die Botschaft des Films schließlich zum Kampf für die gute alte Glühbirne, in Form der neuen "Heatballs".
Bulb Fiction, in Wahrheit eine Persiflage, und wir haben es erst am Schluss gemerkt?

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