NACHHALTIGKEIT
wenn die Argumente ausgehen, bekommen wir Grünen gern zu hören "ihr seid ja immer nur dagegen". Ja? also grad gestern im Landtag wurde unser Antrag FÜR die Erstellung eines energiepolitischen Masterplans (wie er im übrigen von LH-Stv. Haslauer eingemahnt wurde) von SPÖ und ÖVP abgelehnt. Und der Antrag FÜR 1,5% Energieeinsparen als Grundlage für weitere energiepolitische Programme wurde ebenfalls abgelehnt. Wer also sind die wahren Verhinderer, wenn es um nachhaltige Energie- und Klimapolitik geht? - Unser Anträge FÜR einen Wasserkraft-Masterplan und FÜR ein Windkraft-Regionalprogramm wurde übrigens ... ebenfalls abgelehnt. Auch unser Antrag FÜR eine Ökologisierung der Wirtschaftsförderung wurde .....
Astrid Rössler - 1. Nov, 19:53
Die Mur droht endgültig zum Spielball der verfehlten Energiepolitik zu werden: um das geplante Ausleitungskraftwerk Kendlbruck ist ein wildes Taktieren zwischen ÖVP und SPÖ ausgebrochen, ein richtiger Phrasen-Wettlauf um angeblichen Klimaschutz, langfristige Arbeitsplätze, unberührte Natur und die ewige Liebe zum Lungau. So konsequent und überladen mit ökologischer Unbedarftheit, als wollte diese Landesregierung mit vereinten Kräften noch einmal beweisen, wieviel Schaden man innerhalb einer Legislaturperiode im Umweltbereich anrichten kann. DAS aber dafür NACHHALTIG.
Astrid Rössler - 23. Okt, 23:41
Nach "Plastic Planet" war ich gespannt, wie sich der Dokumentarfilm "Bulb Fiction" mit dem Thema Energiesparlampen auseinandersetzt. In Zeiten wachsender Vertrauenskrisen auf allen Ebenen ist es zulässig und erwünscht, auch sogenannte umweltfreundliche Maßnahmen kritisch zu hinterfragen. Werbeschwindel und Greenwashing finden statt, von der gesunden Milchschnitte bis zum Wasserkraftwerk bekommt alles ein Öko-Mascherl, als wäre jetzt jedes Produkt im Einklang mit der Natur. Da ist das Misstrauen schnell geweckt, wenn am Beispiel Energiesparlampe die Quecksilbergefahr mit EU-Verschwörungstheorien und abfallwirtschaftlichen Missständen kombiniert wird. Etwas zu einfach werden beachtliche Mängel bei Produktion und Entsorgung der Energiesparlampe "umgehängt", als gäbe es nicht seit Jahrzehnten dieselben Probleme bei Neonröhren und anderen schwermetallhaltigen Produkten.
Wer auf konkrete Lösungen wartet, wird enttäuscht sein. Dass sich geringe Rücklaufquoten schlagartig mit einem Pfandsystem steuern lassen, bleibt ebenso unerwähnt wie das komplette Thema der LED-Technologie.
Bulb Fiction schießt weit über das Ziel hinaus und spielt gekonnt mit den Mitteln der Verunsicherung: kranke Kinder, geheime Akten, Missstände. Der Fokus auf die Energiesparlampe blendet aus, dass wir täglich von zahlreichen Problemprodukten umgeben sind, die neben Quecksilber auch Blei, Cadmium und andere hochgiftige Substanzen enthalten. So verdichtet sich die Botschaft des Films schließlich zum Kampf für die gute alte Glühbirne, in Form der neuen "Heatballs".
Bulb Fiction, in Wahrheit eine Persiflage, und wir haben es erst am Schluss gemerkt?
Astrid Rössler - 30. Jun, 13:54
Wer sich über Klimaschutz, gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit Gedanken macht, landet früher oder später beim Thema Tomaten: welche Tomaten sind zu welcher Jahreszeit "ökologisch korrekt", also nicht mit CO2-Klimarucksack aufgrund beheizter Glashausaufzucht, Düngemitteln oder Flugtransport belastet? Da wird die Tomate dann wieder zum raren Saisongemüse, dafür aber mit unvergleichlich besserem Geschmack. Wer sich das zu schätzen weiß, wird auf Balkon oder Terrasse einen geschützen Winkel suchen, um dort die ersten Versuche mit selbstgezogenen Tomaten zu wagen. Für alle Tomatenfreunde beginnt das Gartenjahr mit der ersten Aussaat am Fensterbrett, oder - wie für mich - mit dem Kauf von Jungpflanzen alter und seltener Sorten auf dem alljährlichen Pflanzenmarkt von Arche Noah. Und wer sich den Tomaten mit ganzer Leidenschaft widmet, der widmet ihnen sogar eine ganze Website. Absolut lesenswert:
www.tomatl.net
Astrid Rössler - 16. Feb, 03:37
Im Schweizer Ort Tenna wurde jetzt der erste
Solar-Skilift errichtet. Verrückt oder visionär? Die Meinungen gehen auseinander, doch unbestritten ist der Ansatz lohnend, technische Anlagen multifunktional zu errichten. Und wenn eines Tages der Schnee ausbleibt, so erzeugen die Solarmodule wenigstens elektrische Energie.
Etwas weiter gedacht, sollten im Grunde sämtliche neuen Anlagen - vom Wohnhaus bis zur Industriehalle, von der Lärmschutzwand, dem Sportstadion bis zum Schilift - nur noch unter maximaler Integration von Solarenergie-Bauteilen errichtet werden. Und parallel dazu müssen wir den Gesamtenergieverbrauch senken, aus fossiler Energie aussteigen und die Energie-Effizienz steigern. - Nur in diesem Kontext lassen sich Wirtschaftsförderungen rechtfertigen.
Astrid Rössler - 4. Dez, 22:54
Vorab: wir brauchen diese 380-kV-Leitung überhaupt nicht. - Die APG Austrian Power will sie, um ihre Gelddruckmaschinen "Pumpspeicherkraftwerke" besser an den internationalen Strommarkt anzudocken. Wie sonst könnten sich 400 Millionen Euro Gesamtinvestition mit einer Jahreserzeugung von 700 GWh rechnen? Und dafür müssen 85 Millionen m³ Wasser erst einmal hochgepumpt werden, mehrmals, um dann in Druckleitungen durch die Turbinen geschickt zu werden. Aber nur, wenn der Preis stimmt, und das ist im Schnitt nur ca. 4 Stunden pro Tag der Fall. Und so steht der Verdacht im Raum, dass es bei Limberg und der 380-kV-Leitung, die uns die APG als Freileitung quer durch ganz Salzburg buchstäblich aufs Aug' drücken will, nicht im mindesten um Versorgungssicherheit oder gar Energiewende geht, sondern einfach nur um die ganz große "Kohle". Und wieviel
Atomstrom über
Stromtransfer (jpg, 121 KB) mit im Spiel ist, steht noch auf einem anderen Blatt.
Höchste Zeit, diese Art von Stromgeschäften zu hinterfragen und abzustellen: ob sich eine Alpenkonvention solchen Projekten einfach unterwerfen muss? Ob eine Interessensabwägung im Naturschutzverfahren tatsächlich zu dem Ergebniss kommen muss, dass die 380-kV-Freileitung unverzichtbar ist? - Der jüngste Beschluss im Salzburger Landtag, diese Rechtsfragen im Vorfeld des kommenden UVP-Verfahrens nochmals zu prüfen, eröffnet jedenfalls neue rechtliche Perspektiven.
Astrid Rössler - 1. Dez, 21:33
Eine aktuelle Erhebung der Wiener Ärztekammer hat ergeben:
Viele
Wiener Lokale ignorieren den Nichtraucherschutz. Verbindungstüren stehen offen, Rauchen im Nichtraucherbereich ist erlaubt, Kennzeichnungen fehlen. Am schlechtesten schnitten Diskotheken ab. Für die Angestellten steigt das Krebsrisiko an einem derart verqualmten Arbeitsplatz um 20 Prozent an, die Feinstaubbelastung ist höher als an verkehrsreichen Straßen. Zeit für ein generelles Rauchverbot in Gaststätten? Beileibe nicht, laut Wiener Wirtschaftskammer besteht kein Handlungsbedarf, das Tabakgesetz "funktioniert", Gäste und Wirte wären zufrieden. - Wie ist das mit CSR und Nachhaltigkeit in der Wirtschaft ...?
Astrid Rössler - 8. Nov, 20:13
Der Verkauf von Fairtrade-Produkten ist im ersten Halbjahr 2011 um 13 Prozent gestiegen, beim Fairtrade-Kaffee beträgt der Zuwachs sogar 23 Prozent.
Fairtrade steht für Armutsbekämpfung von Kleinbauern-Kooperativen, für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Umweltschutz, für Frauenrechte, Mutterschutz, Schulbildung, Biodiversität, Klimaschutz.
Mehr als 600 Produkte in Österreich tragen das Fairtrade-Gütesiegel. - Jeder Einkauf ist eine politische Entscheidung.
Astrid Rössler - 7. Nov, 22:27
Der
Deutsche Nachhaltigkeitspreis 2011 geht an die
Alnatura GmbH, die seit 1984 ausschließlich Produkte aus biologischer Landwirtschaft vertreibt. Die Jury begründet die Prämierung nicht nur mit dem Angebot von biologischen Lebensmitteln, sondern auch mit dem besonderen Engagement für Nachhaltigkeit. Als Beispiele nennen die Juroren die Bio-Saatgut-Aktion und die Kampagne Vielfalterleben. Für den sozialen Bereich bewertete die Jury die Leistungen von Alnatura als Arbeitgeber für flexible Arbeitszeitmodelle und Frauenförderung, sowie das unternehmensinterne Konzept eines KinderNaturGartens, das Alnatura Kindern ermögliche, das ökologische Gärtnern spielerisch zu erleben. - In meiner Küche sind viele Alnatura-Produkte Stammgast: von Müsli bis Bulgur und Polenta, Sojasauce und die nachfüllbare Gemüsebrühe.
Astrid Rössler - 5. Nov, 21:23
Neustart für meinen Blog. Ich suche Definitionen und Praxisbeispiele für eine umwelt- und menschenverträgliche Lebensweise. Seit langem beschäftigt mich die Frage, wieviel Planet dem einzelnen Menschen zusteht, damit es für ein gutes Leben aller Menschen ausreicht? Wieviel Energie können wir täglich verbrauchen, wieviel an Rohstoffen?
Ein interessantes Berechnungsmodell mit einer Art Punktesystem fand ich im Magazin Biorama. Im Auftrag des Landes Vorarlberg wurden alltagstaugliche Tipps für ein ressourcenschonendes Leben zusammengestellt. Da zählen 6 Eier aus konventioneller Hühnerhaltung gleich einmal 20 Punkte, und Bio-Eier nur 10 Punkte. Ein Waschgang in der Waschmaschine mit Weichspüler und Trockner sind 4 Punkte, ohne Weichspüler und Trocknen auf der Wäscheleine zählt 1 Punkt.
Und ganz vereinfacht heißt es dann:
Ein guter Tag hat 100 Punkte.
Astrid Rössler - 1. Nov, 12:13